Ist der Igel in Gefahr? (z.B. Bautätigkeit)

Hecken, Gebüsche etc. sollen entfernt werden
Handelt es sich um eine Lebensstätte?
- Nistplatz (Juni bis August - Reisighaufen, dichte Hecken, Holzstapel etc.)
- Winterquartier (ab November, bei anhaltender Bodentemperatur unter 0°C - meistens Reisigund Laubhäufen)
Fortpflanzungs- und Ruhestätten besonders geschützter Arten (Igel, Fledermäuse und unsere meisten anderen Säugetiere) dürfen generell nicht beschädigt werden (NatSchG §44) Bei Verstößen bitte die Untere Naturschutzbehörde der Städte bzw. Landkreise benachrichtigen.
Igelfund: Braucht der Igel Hilfe?
Ja, der Igel braucht Hilfe
- Verletzte bzw. kranke Tiere (oft Parasiten)
- Ungewöhnliches Verhalten (sitzt bei Tag in der Sonne …)
- Kleine, magere Tiere unter 500g ab Mitte November
- Tiere, die im Winter bei Frost/Schnee herumlaufen
- Verwaiste Igeljunge (erst beobachten, ob Mutter auftaucht)
Erste Hilfe
- Genauen Fundort/Datum notieren
- Möglichst Ungeziefer/Parasiten entfernen (Pinzette, mildes Flohspray statt -Puder)
- Schwache, unterkühlte Tiere in ein Tuch wickeln und mit Wärmflasche wärmen
- Wenn es länger dauert: Trockenfutter für Hunde/Katzen anbieten (keine Milch!) und Wasser zum Trinken
- Auf jeden Fall Tierarzt bzw. Tierheim benachrichtigen/aufsuchen
Nein, der Igel braucht keine Hilfe
Gesunde Igel, die durch Entfernen von Laubhaufen etc. aufgestöbert werden, suchen sich schnell einen neuen Unterschlupf.
Igel in Ruhe lassen!
Auch Jungtiere haben im Winter gute Überlebenschancen im Freien (nur in begründeten Ausnahmen ist menschliche Pflege sinnvoll) Winterquartiere nie stören!
Igelschutz
Was man im eigenen Garten tun kann
Neben der Gefährdung durch den Straßenverkehr und Bautätigkeit sind fehlende Lebensräume ein Hauptgrund für die Bedrohung der Igel. Daher gilt: Giftfreie Naturgärten bieten Igeln ideale Bedingungen. Also im Garten auch öfters mal was liegen lassen!
Tipps:
- Kein Schneckenkorn (Carbamate sind verboten!) und andere Pestizide verwenden
- Winterquartiere schaffen wie Laub- und Reisighaufen, Holzstapel, dichte Hecken, aber auch Igelhäuschen anbieten
- Durchschlupf in Zäunen ermöglichen
- Keine offenen Gruben / Kellerschächte
- Am Gartenteich Notausstiege schaffen (flache Uferbereiche, Holzstücke etc.)
- Verzicht auf Mähroboter: hohe Verletzungsgefahr, da sie Igel nicht als Hindernis erkennen und weiterfahren.