Keine Klage gegen Adenauerbrücke
Klageaussichten gegen achtspurige Brücke juristisch nicht erfolgsversprechend
Am 6. August wurde der Planfeststellungsbeschluss für den Ersatzneubau der
Adenauerbrücke zwischen Ulm und Neu-Ulm veröffentlicht. Der BUND (Bund für Umwelt
und Naturschutz Deutschland) Regionalverband Donau-Iller hat sich in der Zwischenzeit
dazu intensiv rechtsanwaltlich beraten lassen. Eine Verbandsklage ist leider juristisch zu
wenig erfolgsversprechend. Durch einen Eilantrag verbunden mit der Klage gegen
Verfahrensmängel hätte das Projekt zwar verzögert werden können, die vom BUND
angestrebte Umplanung von 8 auf 6 Spuren hätte dies aber nicht vorangebracht. Aus
juristischer Sicht ist dieses Ziel politisch. Daher ist es kaum über eine Klage vor Gericht
zu erreichen. Dazu fehlen noch gesetzliche Vorgaben auf Bundes- und Landesebene.
Deshalb hat sich der Regionalvorstand gegen eine Klage entschieden. Die Gründe dafür haben wir in dieser Pressemitteilung zusammengefasst.
Klimabaumaktion - alle Bäume sind reserviert!
Go plant a tree! verschenkte 400 Bäume an Ulmer Bürger*innen
Bäume spenden Schatten, speichern Luftfeuchtigkeit, kühlen durch Verdunstung, filtern Feinstaub aus der Luft und binden Kohlendioxid (CO₂): Sie sind ein wichtiger Baustein für mehr Klimaschutz und bei der Anpassung an die Folgen der Erderwärmung.
Mit der Pflanzung neuer Bäume können Bürger*innen einen Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas leisten. Denn neben der Begrünung von öffentlichen Flächen tragen Privatgrundstücke wesentlich zur Durchgrünung des Stadtgebiets bei.
Nachdem 2023 350 neue Bäume im Stadtgebiet von Ulm gepflanzt wurden, verschenkte die Initiative Go plant a tree! in diesem Jahr 400 Bäume an Ulmer Bürger*innen und Bürger.
Zur Auswahl standen 30 verschiedene Bäume, darunter Laubbäume wie der Feldahorn "Elsrijk", die gemeine Felsenbirne, Winterlinde und Pimpernuss, Obstbaum-Halbstämme und Obstbaum-Hochstämme. Leider sind bereits alle 400 Bäume vergeben; es können keine Bäume mehr bestellt werden.
Mehr Infos sowie die Baumliste gibt es unter
https://goplantatree.org/klimabaum-aktion-ulm/
Go plant a tree! ist eine gemeinsame Aktion von Stadt Ulm, EinsteinMarathon, dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Lokalen Agenda Ulm 21. Wir hoffen, dass wir auch 2025 diese tolle Aktion wiederholen können!
Hochwasserschutz
BUND widerlegt Positionspapier der CDU-Landtagsfraktion
Tagelanger Dauerregen mit Regenmengen zwischen verbreitet 100 und 200, lokal auch 300 Liter Regen pro Quadratmeter, führte zwischen dem 30. Mai und dem 4. Juni 2024 in ganz Süddeutschland zu einer extremen Hochwasserlage. Mehrere Menschen kamen dabei ums Leben. Die Sachschäden schätzen Versicherungen auf etwa zwei bis drei Milliarden Euro.
Die CDU-Landtagsfraktion Baden-Württemberg hat nun ein Positionspapier mit dem Titel "Hochwasserschutz heißt Leben schützen" veröffentlicht. Darin schlägt sie verschiedene Maßnahmen zum Hochwasserschutz vor. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Baden-Württemberg hat die einzelnen Vorschläge geprüft und bewertet.
Wir haben das Quorum erreicht!
Mehr als 7.500 Unterschriften hat der Fuß- und Radentscheid seit Juni 2022 gesammelt. Jetzt ist das Quorum erreicht und damit die Grundlage für eine schnellere und nach höheren Mindeststandards ausgebaute Infrastruktur für Fußgänger*innen sowie Radfahrer*innen gelegt. Mitte Juni 2024 haben die Organisatoren des Fuß- und Radentscheids Ulm die Unterschriften an Ulms Oberbürgermeister Martin Ansbacher überreicht. Bis die Verwaltung die Unterschriften verifiziert hat, können noch weitere Unterschriften abgebeben werden. Dies geht online unter https://fur-ulm.de/#unterstuetzen
Wer steht hinter dem Fuß- und Radentscheid?
Der Fuß- und Radentscheid wurde von zehn Ulmer*innen angestoßen, die sich ehrenamtlich für ein noch lebenswerteres Ulm einsetzen. Der Ausbau von attraktiver Fuß- und Radinfrastruktur soll für subjektive Sicherheit in der Mobilität sorgen, egal ob sie 8 oder 88 Jahre alt sind.
Was macht die Stadt nach der Übergabe der Unterschriften? Die Stadt wird in den nächsten Wochen und Monaten verifizieren, dass das Quorum erreicht wurde. Der Gemeinderat kann den Entscheid dann entweder direkt annehmen, mit den FuR-Ulm Vertretungspersonen einen Kompromiss aushandeln oder den Entscheid anfechten und ablehnen. Ausgehend von dem erfolgreichen Entscheid zum Beispiel in Freiburg gehen die Ulmer Organisatoren von einem der ersten beiden Fälle aus und hoffen dann auf schnelle und erlebbare Verbesserungen für den Fuß- und Radverkehr.
Kann ich noch etwas tun? Jede Unterschrift hilft, dem Gemeinderat zu zeigen, dass viele Ulmer:innen sich ein fuß- und fahrradfreundlicheres Ulm wünschen und viele Möglichkeiten dafür sehen.
Kurzfilm über den BUND-Regionalverband Donau-Iller
Ein professionelles Filmteam hat im Auftrag des BUND-Landesverbands Baden-Württemberg einen tollen Film über uns gedreht. In diesem Kurzfilm stellen haupt- und ehrenamtlich Engagierte einige der wichtigsten Projekte in unserer Region vor.
Unser Projekt: Wildbienenretter
Förderung ausgelaufen - Unterstützer gesucht
Unser Projekt „Wildbienenretter“ ist ein voller Erfolg: Seit 2021 haben Kinder am Beispiel der Wildbienen erfahren, wie wichtig die Artenvielfalt für uns Menschen ist. Jetzt läuft die Förderung des Projekts durch die Stiftung Naturschutzfonds aus. Deshalb sucht der BUND nun Unterstützer*innen, die helfen, dass das Projekt weitergeführt werden kann. Das Projekt wurde vom BUND Regionalverband Donau-Iller in Kooperation mit dem BUND Kreisverband Biberach als BNE-Projekt (Bildung für nachhaltige Entwicklung) initiiert.
Das haben wir gemacht: Zunächst wurden drei Wildbienenhäuser im öffentlichen Raum in Biberach (zwei im Stadtgebiet, eines im Ortsteil Mettenberg) aufgestellt und zusammen mit Schüler*innen dreier Grundschulen in fußläufiger Nähe mit Nisthilfen bestückt. Diese praktischen Naturschutz-Aktionen bildeten das Kernstück eines ganzjährigen Bildungsangebots für die Schulklassen. In jeweils fünf Einheiten mit wenigen Wochen Abstand wurde den Kindern das Leben unserer heimischen Wildbienen nahegebracht.
Das haben die Kinder gelernt: Die Kinder lernten die praktische Naturschutzarbeit und Handlungsmöglichkeiten zu einem umweltfreundlichen und nachhaltigeren Lebensstil kennen. Dabei geht es nicht nur darum, gefährdete Wildtierarten zu schützen, sondern das Thema in einen ganzheitlichen Kontext zu stellen. Es wird deutlich, wie unser aller Leben und unsere Lebensqualität auch von so unscheinbaren Lebewesen wie Insekten abhängen. Auf der anderen Seite sollen Möglichkeiten, nachhaltig und umweltbewusst zu handeln, aufgezeigt werden. So sind die Kinder nicht hilflos gegenüber Umweltbedrohungen, denen sie sich oft besonders ausgeliefert fühlen.
Das haben wir bewirkt: Schon während der einzelnen Treffen mit den Schüler*innen war zu beobachten, wie die Begeisterung für das Thema wuchs. Die Familien der Kinder wurden miteinbezogen und in den Gärten der teilnehmenden Schüler*innen änderte sich einiges hin zu einer naturnäheren Gestaltung. Durch die Präsenz der Wildbienenhäuser im öffentlichen Raum mit ihren schönen Infotafeln, wurde auch die Biberacher Stadtbevölkerung auf das Thema aufmerksam. Darüber hinaus entwickelte sich ein Dialog mit der Stadt Biberach mit dem Ziel einer insektenfreundlichen Grünflächengestaltung.
Das haben wir noch vor: Leider endete die Finanzierung dieses wertvollen Projektes, das bei allen Beteiligten sehr positiv aufgenommen wurde, im August 2023. Wir möchten dieses Projekt in den kommenden Jahren weiterführen, um noch mehr Schüler*innen für den Artenschutz zu begeistern. Darüber hinaus möchten wir auch die Biberacher Bürger*innen stärker einbinden, z.B. öffentliche Führungen zum Wildbienenhaus anbieten. Mit dem Grünflächenamt möchten wir weiter im Dialog stehen, um Biberach zu einer insektenfreundlichen, nachhaltigen und zukunftsträchtigen Stadt zu entwickeln.
Das wünschen wir uns: Unsere Wildbienenhäuser, die bereits von vielen Wildbienen entdeckt und besiedelt worden sind, sollen weiterentwickelt und verbessert werden. Außerdem benötigen die Wildbienenhäuser von Zeit zu Zeit Wartung und Pflege. Dazu möchten wir ehrenamtliche Pat*innen für die Wildbienenhäuser finden.
Unter Nachhaltigkeit verstehen wir auch, dass erfolgreiche und bewährte Konzepte und Projekte fortgeführt werden, damit auch weitere Jahrgänge an Schüler*innen davon profitieren können und hochwertiges Material langfristig genutzt wird, statt in der Versenkung zu verschwinden. Die dadurch gewonnene Erfahrung hilft zudem, das Projekt weiterzuentwickeln und zu optimieren.
Wir freuen uns, wenn Sie unser Projekt „Wildbienenretter“ finanziell unterstützen.
Mehr Informationen finden Sie in unserem Flyer zum Projekt 'Wildbienenretter'.
Aufzeichnung der BUND-Onlineveranstaltung "Dürre Zeiten oder Land unter"
Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten zum Schutz unserer Gewässer und für ein gelungenes Wassermanagement in Zeiten des Klimawandels
Auch in Baden-Württemberg wechseln sich immer häufiger langanhaltende Dürre- und Hitzeperioden mit lokal auftretenden, kurzen aber heftigen Starkniederschlägen ab. Folglich sind Berichte über ausgetrocknete Bäche und bereits im Frühjahr staubtrockene Felder sowie über gravierende Überschwemmungen leider längst keine Seltenheit mehr. Die BUND-Regionalverbände Donau-Iller, Heilbronn-Franken, Neckar-Alb und Rhein-Neckar-Odenwald luden im März 2023 in ihrer Onlineveranstaltung „Dürre Zeiten oder Land unter?" dazu ein, sich über den Zustand der Gewässer und ihre Arten, über den Landschaftswasserhaushalt, die Herausforderungen der Wasserwirtschaft sowie Möglichkeiten, die Situation zu verbessern, zu informieren und sich zu diesen Themen auszutauschen. Dabei wurde klar: Jedes Teilthema hätte eine eigene Veranstaltung verdient!
Die Fachreferenten , 1. Dr. Hans-Jürgen Hahn (Universität Koblenz-Landau, ARD-Reihe "Unser Wasser"), 2. Uwe Heidenreich (Limnologe und Gewässerexperte des BUND RNO), 3. Roland Schöttle (Naturpark Südschwarzwald, Projekte „Landschaft als Wasserspeicher“ und "Klimopass") und 4. Dr. Bernd Eisenberg (Projekt „Rosenstein Stuttgart“) gingen in Impulsvorträgen auf die Herausforderungen für den Wasserhaushalt, für den Arten- und Biotopschutz, die Landwirtschaft und die Kommunen ein.
Dieser Teil der Veranstaltung wurde aufgezeichnet, hier der Youtube-Link.
Unter 1., 2., 3., 4., lassen sich die Impulsvorträge herunterladen. Bei Verwendung bitte die Quelle/ den Autor nennen!
Im Anschluss an die Impulsvorträge bestand die Möglichkeit, die Themen in folgenden Arbeitsgruppen („Break-out-sessions) zu vertiefen:
1. Kippt der Landschaftswasserhaushalt? (Dr. Hans Jürgen Hahn)
2. Gewässer im Klimawandel: betroffene Arten (Uwe Heidenreich)
3. Besseres Wassermanagement in landwirtschaftlichen Betrieben (Roland Schöttle)
4. Urbane blau-grüne Infrastrukturen – von der Idee zur Umsetzung (Dr. Bernd Eisenberg)
Instagram-Account bund_ulm
Regelmäßige Infos zu Events und Umweltthemen
Sie wollen mehr vom BUND Donau-Iller hören oder allgemein mehr über Umweltthemen erfahren? Dann schauen Sie doch mal auf Instagram! Seit zwei Jahren haben wir einen eigenen Account: bund_ulm.
Dort laden wir regelmäßig Beiträge hoch, in denen wir über unsere Events und Aktionen berichten oder interessante Fakten über Natur, Klima und Umwelt aufzeigen. Schauen Sie gerne mal rein, es lohnt sich!
Wir suchen Material für Wildbienen-Nisthilfen
Für unser Projekt "Wildbienenretter" suchen wir laufend Material zum Bauen von Wildbienennisthilfen.
Abgelagertes Hartholz (Obst, Buche, Esche, Ahorn, Eiche)
Strangfalzziegel
Bambusstengel
Wer uns solches Material zur Verfügung stellen kann, meldet sich bitte im BUND-Umweltzentrum Ulm unter 0731-66695 oder bund.ulm@bund.net. Dankeschön!
Biberad: kostenloser Lastenrad-Verleih in Biberach
Der BUND AK Freie Lastenräder im BUND Biberach bietet sein erstes Lastenrad „Biberad“ zum kostenlosen Verleih an. Beim Biberacher Unverpacktladen „Füllstation“ in der Pfluggasse 3/1 kann das Lastenrad nach Voranmeldung bis zu 3 Tage ausgeliehen und für die umwelt- und klimafreundliche Einkaufstour oder für einen Wochenendausflug genutzt werden.
Weitere Infos zum AK Freie Lastenräder: https://www.bund-bc.de/freie-lastenraeder-1/
Buchung des Biberads: direkt in der „Füllstation“, telefonisch über 07351-12204 oder online über https://www.biberad.de
Bündnis für Artenvielfalt für Ulm, den Alb-Donau Kreis und den Kreis Biberach
Im Bündnis für Artenvielfalt engagieren sich viele Naturschutzverbände aus der Region Ulm/Donau-Iller und Biberach:
BUND, NABU, Naturfreunde, Bezirks-Imkerverein Ulm, Schwäbischer Albverein, Gemeinsam Gärtnern und das regionale Bündnisses für eine agrogentechnikfreie Region. Das Bündnis wird von der LNV-Stiftung unterstützt.
Als Naturschutzverbände wollen und können wir nicht weiterzusehen, wie die biologische Vielfalt im Bereich der Insekten und Vögel, aber auch anderer Kleinlebewesen auch in unserer Region gefährdet ist! Deshalb arbeiten wir eng zusammen!
Daher haben wir einen gemeinsamen Aktionsplan aufgestellt - gegen das Insektensterben und den Rückgang der Vögel in Ulm und im Alb-Donau-Kreis.
Der Rückgang der Vögel und der Insekten um fast 80 % innerhalb von zwei bis drei Jahrzehnten ist dramatisch und erfordert dringend Gegenmaßnahmen. Es reicht nicht aus, nach Brüssel oder Berlin zu starren und zu hoffen, dass dort die richtigen Beschlüsse gefasst werden.
Die Ursachen des Artensterbens sind vielfältig und noch nicht in allen Details erforscht, aber dennoch müssen auch in unserem Umfeld konkrete Maßnahmen angestoßen werden, denn „wir können mit dem Handeln nicht warten, bis jeder Irrtum ausgeschlossen ist“(afrikanisches Sprichwort).
Die Naturschutzverbände haben vor allem im Blick, dass alle öffentlichen Flächen umweltverträglich bewirtschaftet werden. Auch bei Privatgärten ist wieder mehr Sensibilität für Umweltaspekte anzustreben.
Informationen zum Herunterladen:
Aktionsplan zum Insektensterben
Flyer: Bio ist besser
Flyer: Blühende Gärten
Flyer: Handlungsempfehlungen Bündnis Artenvielfalt
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