BUND-Regionalverband
Donau-Iller
Schmetterlingswiese in Ulm-Wiblingen

Bündnis für Artenvielfalt

Bündnis für Artenvielfalt

Blühende Sommerwiese Blühende Sommerwiese  (S. Wiedmann/BUND Donau-Iller)

Im Bündnis für Artenvielfalt engagieren sich viele Naturschutzverbände aus der Region Ulm/Donau-Iller:
BUND, NABU, Naturfreunde, Imkerbund, Schwäbischer Albverein, Gemeinsam Gärtnern und das regionale Bündnis für eine agrogentechnikfreie Region. Das Bündnis wird außerdem von der LNV-Stiftung unterstützt.

Als Naturschutzverbände wollen und können wir nicht weiter zusehen, wie die biologische Vielfalt im Bereich der Insekten und Vögel, aber auch anderer Kleinlebewesen auch in unserer Region gefährdet ist!

Daher haben wir einen einen gemeinsamen Aktionsplan aufgestellt - gegen das Insektensterben und den Rückgang der Vögel in Ulm und im Alb-Donau-Kreis.

Der Rückgang der Vögel und der Insekten um fast 80 % innerhalb von zwei bis drei Jahrzehnten ist dramatisch und erfordert dringend Gegenmaßnahmen. Wir können uns nicht auf Insekten und Vögel beschränken, das ganze Ökosystem hängt zusammen. Es reicht nicht aus, nach Brüssel oder Berlin zu starren und zu hoffen, dass dort die richtigen Beschlüsse gefasst werden. Die EU-Entscheidung, das Pestizid Glyphosat für weitere zehn Jahre zuzulassen, zeigt, dass die hohe Politik das Insektensterben nicht im Blick hat.

Die Ursachen des Artensterbens sind vielfältig und noch nicht in allen Details erforscht, aber dennoch müssen auch in unserer Region konkrete Maßnahmen angestoßen werden, denn „wir können mit dem Handeln nicht warten, bis jeder Irrtum ausgeschlossen ist“ (afrikanisches Sprichwort).

Die Naturschutzverbände haben vor allem im Blick, dass alle öffentlichen Flächen umweltverträglich bewirtschaftet werden. Auch bei Privatgärten ist wieder mehr Sensibilität für Umweltaspekte anzustreben. Bei Landwirtschaftsflächen ist ein Einfluss kaum möglich, hier ist die große Politik gefordert. Außerdem werden bereits eine Reihe von vorbildlichen Maßnahmen in der Region praktiziert, mit denen Glyphosat und andere artenschädigende Maßnahmen mit gutem Erfolg ersetzt worden sind.

Zum Herunterladen:
Flyer Blühende Gärten
Flyer Bio ist besser
 

 

Schottergarten-Kampagne

Das Bündnis für Artenvielfalt hat eine Kampagne gestartet, um auf die negativen Auswirkungen von Schottergärten auf Umwelt und Natur aufmerksam zu machen und die Alternativen aufzuzeigen. Dafür werden gezielt Flyer an Schottergarten-Besitzer*innen verteilt mit Information zu Schottergärten und Tipps für die Umgestaltung zu einem naturnahen Garten. Wir hoffen, dass wir viele Menschen überzeugen können, etwas für die Insekten zu tun und einen schönen, artenreichen Garten anzulegen. Den Flyer können Sie hier herunterladen: Flyer Schottergarten. Gerne beraten wir vom BUND und NABU Sie dabei, wie Sie Ihren Garten naturnah gestalten können, und beantworten Ihre Fragen.

Beim Verteilen der Flyer erheben Ehrenamtliche Daten darüber, wo es in Ulm wie viele Schottergärten gibt. Außerdem macht das Bündnis für Artenvielfalt Lobbyarbeit bei der Stadt Ulm, damit das Thema Schottergärten mehr Aufmerksamkeit bekommt und in Zukunft von der Baubehörde besser kontrolliert wird, ob und wo es Schottergärten gibt. Schottergärten sind nämlich seit 2020 in Baden-Württemberg verboten.

Insekten- und Vogelsterben im Fokus

Podiumsdiskussion in Ulm: Insekten- und Vogelsterben im Fokus Podiumsdiskussion in Ulm: Insekten- und Vogelsterben im Fokus  (Annette Schellenberg/BUND Ehingen)

Das Ulmer Stadthaus ist voll besetzt, als sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion vorstellen. Geladen hatte das neu gegründete "Bündnis für Artenvielfalt und gegen das Insekten- und Vogelsterben", bestehend aus acht Umweltgruppen in der Region.

Großen Beifall gibt es gleich zu Beginn für den Umweltbeauftragten Thomas Lehenherr sowie Stadtgärtnermeister Jens Wehner, die beide berichten, wie sie Bad Saulgau zu einer blühenden Stadt umgestaltet und damit zum Titel „Landeshauptstadt der Biodiversität“ verholfen haben. Verkehrsinseln sind fast ganzjährig blühende, bunte Tupfer im Straßenverkehr und das Einheitsgrün entlang der Straßen wurde in pflege- und artenreiche Blumenwiesen umgewandelt.

Dr. Andre Baumann, Staatssekretär im baden-württembergischen Umweltministerium, unterstützt solche Vorhaben und erläutert die Förderungsmöglichkeiten und Programme, die das Land für Umgestaltungen von Städten, Äckern und Wiesen in naturnahe Refugien zur Verfügung stellt. Für diese Legislaturperiode seien Sachmittel auf 90 Mio Euro erhöht worden.

Der Ulmer Bürgermeister Tim von Winning verweist darauf, dass auch in Ulm immer mehr Flächen extensiv bewirtschaftet werden und weitere Flächen geplant sind.

Landrat Heiner Scheffold dagegen erläutert, dass der Landkreis, aufgrund der kommunalen Selbstverwaltung, nur beraten darf und sie alles im Sinne der Beschlüsse der Landesregierung durchführen.
 

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